CHIOS
Chios liegt in der östlichen Ägäis vor der ionischen Küste Kleinasiens, ist die fünftgrößte Insel Griechenlands und hat etwa 53.000 Einwohner. Die Insel hat etwa die Größe von Berlin und ist recht gebirgig. Im Norden der Insel liegt das Pelinneo-Gebirge mit dem 1297 m hohen Profitis Ilias als höchstem Berg der Insel.
Chios war bereits in der frühen Neuzeit eine wohlhabende und bevölkerungsreiche Insel mit besonderen Vorrechten gegenüber dem Osmanischen Reich. Trotzdem wurden 1822 der größte Teil der Einwohner ermordet. Man geht von 40.000 Toten aus. Diese „Türkengräuel“ empörten damals ganz Europa. Am 3. April 1881 zerstörte ein Erdbeben auch noch das, was übrig geblieben war. Insbesondere die Inselhauptstadt wurde fast völlig zertrümmert. Erst ab 1911 wurde die Insel wieder neu besiedelt.
Neben Olivenöl und Wein ist Chios vor allem durch die Mastix-Produktion speziell im südlichen Bezirk Mastichochoria bekannt. Hier wachsen jene immergrünen Mastixbäume, die das wertvolle Naturharz absondern. Mastix wird unter anderem zur Herstellung von Ouso, Kaugummi und Süßigkeiten verwendet. Das Kloster Nea Moni gehört zu den wichtigsten griechischen Sakralbauten des 11. Jahrhunderts.
Im übrigen sind nicht nur in der Antike auf Chios Berühmtheiten geboren worden, sondern auch in der jüngsten Zeit, so zum Beispiel der griechische Premierminister Andreas Papandreou (1919–1996) und der griechische Komponist und Politiker Mikis Theodorakis (*1925).
Die jährliche Durchschnittstemperatur auf Chios liegt bei ungefähr 18 Grad. An der langsamen Erwärmung bis März und den sommerlichen Durchschnittstemperaturen von etwa 26 Grad im Juli und August ist der ozeanische Charakter der Insel zu erkennen. Die Niederschläge verteilen sich ungleichmäßig über das Jahr. In der Zeit von Mitte Oktober bis Ende März fallen fast die gesamten Niederschläge. Die Monate Mai bis September werden von Trockenheit bestimmt.
Der wichtigste Hafen der Insel ist in Chios. Es existieren tägliche Direktverbindungen von Piräus und regelmäßige Verbindungen zu den benachbarten Inseln und auch nach Çeşme in der Türkei. Zusätzlich sind auch Verbindungen von Thessaloniki und Kavala im Norden über Mytilini und Samos bis nach Rhodos im Süden möglich. Sieben Buslinien erschließen die Insel, die Busverbindungen sind gut. Insbesondere in den Süden fahren mehrmals täglich Busse. Zusätzlich existiert für die Stadt ein eigenes Liniennetz.
Linienflüge von Athen werden von den nationalen Fluglinien angeboten. Zusätzlich bietet Olympic Airlines Direktflüge von Lesbos, Samos, Rhodos und Thessaloniki an. In den Sommermonaten sind auch Charterflüge aus Österreich und den Niederlanden im Angebot.
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